Gemüse-Aussaat - Folge 04
Wir geben Ihnen Tipps, damit Tomaten, Erbsen, Möhren und Salat noch besser schmecken.
Ist es für Tomaten, Paprika oder auch Gurken jetzt Mitte/Ende April bereits zu spät zur Vorkultur?
Aufgrund ihrer Herkunft sind diese Pflanzen sehr wärmeliebend, so dass sie erst nach den Spätfrösten ins Freiland kommen dürfen, ab Mitte Mai. Die Pflanzen müssen somit bereits vorkultiviert werden und dann als abgehärtete Jungpflanzen ins Freiland. Eine frühzeitige Anzucht Anfang Februa) auf der eigenen Fensterbank macht oft Probleme, weil das Licht nicht ausreichend ist und die Pflanzen auf der Suche nach Licht dann lange dünne Stängel bilden. Das ist immer so ein Spagat: zu früh, dann fehlt oft das nötige Licht, zu spät, dann reifen bei einem ungeschützen Anbau im Freiland die Früchte nicht mehr rechtzeitig aus. Bis Anfang/Mitte April sollte die Aussaat im Haus allerdings abgeschlossen sein…
Aber kann ich denn jetzt Mitte April schon Gemüse direkt ins Freiland säen?
Oh ja. Möhren zum Beispiel können Sie je nach Sorte schon im März aussäen und dann auch bis in den Juni hinein regelmäßig nachsäen, so dass sie über einen langen Zeitraum ernten können. Je nach Witterung brauchen die Möhren bis zu vier Wochen bis man „etwas sieht“. Schneller keimen Radieschen, die zusammen mit den Möhren in einer Reihe ausgesät werden können, sodass man die Saatreihen mit den Radieschenkeimlingen markieren kann und diese noch vor den Möhren ernten kann. Das ist v.a. auch wichtig wenn man Kindern das Gärtnern nahe bringen möchte… Aber wichtig ist, hier nicht zu dicht säen und vereinzeln, damit keine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe entsteht. Mitte März können Sie auch schon Salat aussäen und wenn Sie dann im 14-tägigen Rhythmus nachsäen, können Sie auch hier wieder die ganze Gartensaison hindurch ernten. Anfang/Mitte März werden auch die sogenannten Schalerbsen aussäen. Pflanzen vertragen leichten Frost! Erst im April säet man die etwas kälteempfindlicheren Markerbsen und Zuckererbsen. Bodentemperatur spielt für die Keimung eine wichtige Rolle; jede Gemüseart bevorzugt je nach Herkunft ganz unterschiedliche Keimbedingungen. Prunkbohnen und auch die Gartenbohne stammen aus Südamerika, so dass sie mit deren Aussaat noch bis Mai gewartet werden sollte.
Kann ich eigentlich jedes Jahr z.B. Möhren immer an ein und derselben Stelle in meinem Garten anbauen?
Nein, denn will man langfristig gesundes Gemüse ernten sollte man sich an eine bestimmte Fruchtfolge/Fruchtwechsel halten und Pflanzenarten nur in bestimmten Abständen, meistens mit Anbaupausen von drei bis vier Jahren, hintereinander anbauen. Die Möhren oder Kohlrabis wechseln also jedes Jahr den Platz im Gemüsebeet. Damit wird die Bodenfruchtbarkeit verbessert bzw. beibehalten. Es gibt nämlich Gemüse, dass den Boden stark auszehrt, so dass dann im nächsten Jahr nicht wieder ein solcher Starkzehrer folgen sollte. Erstes Jahr Starkzehrer (wie Tomate oder Kürbis), zweites Jahr Mittelzehrer (wie Möhren), drittes Jahr Schwachzehrer (wie Bohnen, die den Boden sogar noch mit Stickstoff anreichern), viertes Jahr Gründüngung… Außerdem breiten sich Krankheiten und Schädlinge weniger aus…
Gibt es noch eine Möglichkeit, den Krankheiten und Schädlingen von vornherein Herr zu werden und die Bodenfruchtbarkeit zu begünstigen?
Mischkultur: Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Ansprüchen werden gemischt angebaut. Da gibt es Pflanzen die sich gegenseitig begünstigen, andere wiederum sollte man nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander pflanzen. Gut: Möhre neben Zwiebel gegen die Möhrenfliege, Schlecht: Erbsen und Bohnen nebeneinander.
Das klingt doch nach einem schön bunt aussehenden Gemüsegarten?
Ja, besonders wenn man dann noch Ringelblumen, Tagetes oder andere Blumen dazwischensetzt, so dass dies einerseits dem Boden und den Gemüsepflanzen guttut und andererseits Insekten anlockt.
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